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Monday, 21 January 2013

Tagung / Conference

 „Der Koch ist der bessere Arzt“:
Zum Verhältnis von Diätetik und Kulinarik
im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit
Fachtagung im Rahmen des Tages der Geisteswissenschaften 2013
an der Karl-Franzens-Universität Graz
20.6.-22.6.2013

Die Beschäftigung mit Texten zur historischen Kulinarik – vorzugsweise mit mittelhochdeutschen und frühneuhochdeutschen Quellen zwischen 1300 und 1620 – hat im Fachbereich „Germanistische Mediävistik“ des Grazer Instituts für Germanistik bereits eine gewisse Tradition.[1] Bei allen Aktivitäten rund um diese Thematik wurde wiederholt deutlich, dass die Verflechtungen der historischen Kulinarik mit den Fragen der Gesunderhaltung des Körpers so eng sind, dass nur eine interdisziplinäre Betrachtungsweise zielführend sein kann.
            Kochrezepttexte sind folglich nicht nur als simple Anleitungen zur Herstellung von Speisen zu lesen, sondern transportieren wichtige Informationen zur Krankheits­prävention, die im Mittel­alter im Zentrum einer ganzheitlichen Gesundheitslehre stand und der ein besonders hoher Stellen­wert im gehobenen Alltagswissen zukommt. Es verwundert daher nicht, wenn mittelalterliche 'Kochbücher' in der Regel nicht dem Umfeld der Küche, sondern dem Umfeld der praxisorientierten Medizin und dem so genannten 'Haushaltswissen' des 'treusorgenden Hausvaters' zuzuschreiben sind.
            Darüber hinaus können diese Texte auch als 'Leittexte' für die Wege der Wissensvermittlung und der Wissenstransformation von der Antike bis in die Frühe Neuzeit gelten. Sie nehmen medizinische Theoreme der Antike auf, werden angereichert durch Impulse aus der orientalischen Medizin des Mittelalters und greifen in ihrer Anleitung zur praktischen Umsetzung auf die Ressourcen Mittel­europas zurück. – Kurz gesagt, es handelt sich um kulturhistorisch multipel aufschlussreiche Texte.
            Diese Tagung soll unter spezieller Berücksichtigung dieser Vernetzungen ein Forum für alle jenen Forscher/innen sein, die sich in den letzten Jahren und/oder ganz aktuell mit der Thematik ‘Historische Kulinarik in ihrer Verbindung zu mittelalterlicher Diätetik‘ beschäftigt haben.


Für diese Tagung sollen Beiträge zu nachstehenden Themenbereichen angeboten werden. Vorschläge, die diese Liste ergänzen, werden natürlich gerne entgegengenommen!

-       Verknüpfung von mittelalterlicher Diätetik und Kulinarik
-       Verknüpfung von mittelalterlicher Medizintheorie (und -praxis) und Ernährung
-       Gesundheitsregeln und diätetische Texte des Mittelalter
-       Diätetische Hinweise in den Kochrezepttexten des Mittelalters
-       Nur ein ‚Nahrungsmittel‘ oder doch Medizin?
-       Prägende Einflüsse auf die mittelalterliche Ernährung/Diätetik

Vortragskategorien:
Keynote (45 Min. Vortrag + 15 Min. Diskussion): Melitta Adamson, Thomas Gloning, Kay Peter Jankrift, Johannes Mayer
Beitrag: (20 Min. Vortrag + 10 Min. Diskussion): Marialuisa Caparrini, Andrea Hofmeister-Winter, Bernhard Huber, Helmut W. Klug, Lothar Kolmer, Karin Kranich-Hofbauer, Karl Steinmetz, Johanna Maria van Winter
Poster (6 Min. Vortrag + Diskussion beim Poster): Ulrike Doppan, …

Kosten und Finanzierung:
Aufgrund der allgemein eher prekären Finanzlage der Universitäten können wir Ihnen keine volle Finanzierung Ihrer Tagungsreise zusichern. Daher empfehlen wir Ihnen, rechtzeitig an Ihrer eigenen Universität um einen Reisekostenzuschuss anzusuchen. Wir werden uns aber um eine pauschale Aufwandsentschädigung für alle aktiven Beiträger/innen bemühen, außerdem wird auf die Einhebung einer Tagungsgebühr verzichtet.


Publikation der Beiträge:
Wir beabsichtigen alle Beiträge (Vorträge und Poster) zeitnah in Druck zu bringen.
Provisorischer Tagungsplan:

1.     Halbtag, 20.06.13:     14:00: Registrierung, Poster hängen
                                   16:00: Begrüßung
                                               16:30: Eröffnungsvortrag
                                               18:00: Abendprogramm: Get together am Fest der Gewi

2.     Halbtag, 21.06.13:     9:00-12:30: Tagungsprogramm

3.     Halbtag: 21.06.13:     14:30-18:30: Tagungsprogramm
                                   18:30: Abendprogramm 
                                                          

4.     Halbtag, 22.06.13:     9:00-12:30: Tagungsprogramm
                                   12:30-13:00: Posterprämierung und Abschluss





[1]    Neben der Aufarbeitung des Themas in Lehrveranstaltungen und Diplomarbeiten beschäftigt sich auch der universitätsnahe Verein „KuliMa – Kulinarisches Mittelalter Graz“ (http://kulinarisches-mittelalter.org), dem alle drei Veranstalter/innen angehören, mit diesem Thema; gleichzeitig haben die Veranstalter/innen die Arbeit auch auf wissenschaftlicher Ebene forciert: Vgl. Helmut Klug, 'gewürcz wol vnd versalcz nicht' (2011); Karin Kranich-Hofbauer, "Wie mann ein hecht inn limonij macht" (2011); Andrea Hofmeister treibt die editorische und inhaltliche Erschließung einschlägiger Textquellen voran.








Call for Posters:


„Der Koch ist der bessere Arzt“:
Zum Verhältnis von Diätetik und Kulinarik
im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit
CALL  FOR  POSTERS
Fachtagung im Rahmen des Tages der Geisteswissenschaften 2013
an der Karl-Franzens-Universität Graz
20.6.-22.6.2013



Die Erforschung mittelalterlicher Kochrezepttexte kann auf eine lange Tradition zurückblicken und erlebte vor allem um die letzte Jahrhundertwende einen produktiven Aufschwung. Gerade die intensive Beschäftigung mit diesen Texten hat gezeigt, dass dieses Untersuchungsgebiet ein hohes Potential für interdisziplinäre Forschung birgt. Der Einfluss der mittelalterlichen Medizin und Diätetik auf die Ernährung ist nur ein Aspekt, welcher im Rahmen dieser Fachtagung in den Mittelpunkt gestellt wird.
            Maßgebliche Fortschritte auf diesem Gebiet verdanken wir unter anderem der Editionswissenschaft, durch die in der jüngeren Vergangenheit eine große Zahl an Koch­rezept­text­samm­lungen erschlossen worden ist. Germanistische Untersuchungen setzen sich im Detail mit der Textsorte ‚Kochrezept‘ und z.B. deren Überlieferungszusammenhang auseinander und spüren entsprechende Referenzen in literarischen Texten auf und entschlüsseln diese. Durch historisch orientierte Arbeiten erfahren wir mehr über die Alltagskultur des mittelalterlichen Menschen sowie über den politischen, religiösen und wirtschaftlichen Hintergrund, der die Ernährung der mittelalterlichen Bevölkerung beeinflusst hat. In Arbeiten aus den Bereichen Medizin- und Pharmaziegeschichte stehen Nahrungsmittel und diätetische Hinweise im Mittelpunkt der Unter­suchungen. Archäologen bergen nicht nur Sachgüter wie mittelalterlichen Hausrat, sondern be­stimmen auch tierische und pflanzliche Überreste, sodass wir die schriftlichen Quellen mithilfe dieser Funde verifizieren können. Volkskundler/innen analysieren historische Speisegwohnheiten.
            Dennoch ist in den letzten Jahren – vor allem im deutschsprachigen Bereich – eine gewisse Stagnation in der wissenschaftlichen Aufarbeitung dieser Materie zu verzeichnen. Nicht zuletzt diese Beobachtung veranlasst uns, im Rahmen der Fachtagung in Graz eine Posterpräsentation zu organisieren, um Nachwuchsforscher/innen zu ermöglichen, ihre aktuellen Arbeiten zum Thema ‚Ernährung und kulinarische Kultur des Mittelalters‘ einem weiteren Fachkreis zu vorzustellen.

Die Poster im Format DIN A1 sind während der gesamten Tagung am Veranstaltungsort zentral ausgestellt und werden im Laufe des 3. Halbtages mit einer kurzen mündlichen Präsentation (6 Minuten Vortrag + begleitender visueller Präsentation, z.B. PowerPoint etc.) vorgestellt und können anschließend beim Poster im Detail diskutiert werden. Die besten Beiträge werden über eine Publikumsbewertung ermittelt und erhalten eine Auszeichnung.

Melden Sie sich bitte unter Verwendung des beiliegende Anmeldeformulars an! Wir ersuchen Sie, das ausgefüllte Anmeldeformular bis 14. Jänner 2013 an uns zu retournieren. Alle Anfragen und Email-Sendungen bezüglich der Tagung richten Sie bitte an folgende Adresse: helmut.klug@uni-graz.at.

Kosten und Finanzierung:
Aufgrund der allgemein eher prekären Finanzlage der Universitäten können wir Ihnen keine volle Finanzierung Ihrer Tagungsreise zusichern. Daher empfehlen wir Ihnen, rechtzeitig an Ihrer eigenen Universität um einen Reisekostenzuschuss anzusuchen. Wir werden uns aber um eine pauschale Aufwandsentschädigung für alle aktiven Beiträger/innen bemühen, außerdem wird auf die Ein­hebung einer Tagungsgebühr verzichtet.


Publikation der Beiträge:
Wir beabsichtigen alle Beiträge (Vorträge und Poster) zeitnah in Druck zu bringen.

Provisorischer Tagungsplan:

1.     Halbtag, 20.06.13:     14:00: Registrierung, Poster hängen
                                   16:00: Begrüßung
                                               16:30: Eröffnungsvortrag
                                               18:00: Abendprogramm: Get together am Fest der Gewi

2.     Halbtag, 21.06.13:     9:00-12:30: Tagungsprogramm

3.     Halbtag: 21.06.13:     14:30-18:30: Tagungsprogramm
                                   18:30: Abendprogramm
                                                          
4.     Halbtag, 22.06.13:     9:00-12:30: Tagungsprogramm
                                   12:30-13:00: Posterprämierung und Abschluss








„Der Koch ist der bessere Arzt“: Zum Verhältnis von Diätetik und Kulinarik
im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit ("The cook is the better doctor": On the Relation of Dietetics and Culinary Art, conference within the context of the day of the humanities 2013 at Karl-Franzens-Universität Graz, 06/20-06/22/2013

(A conference description and call for posters in English will be provided later)